Wenn man die Küche auf ihre Grundprinzipien reduziert, erhält man oft die spannendsten und interessantesten Gerichte. Das ist der Fall in Niklas Ekstedts Restaurant Ekstedt At The Yard. Das Restaurant, Ekstedts erstes außerhalb seiner schwedischen Heimat, setzt vor allem auf „eine Feuerstelle, einen Holzofen und einen Holzherd“. Und mit diesen einfachen Mitteln gelingt es ihnen, umwerfende Gerichte zu kreieren.
Aber das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man mehr über Niklas Ekstedt erfährt. Er eröffnete sein erstes Restaurant im Alter von nur 21 Jahren. Sein gleichnamiges Restaurant in Schweden ist mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Er hat in dem mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten El Bulli gearbeitet. Und er hatte (und hat) eine illustre Fernsehkarriere. Im Mittelpunkt steht dabei der Wunsch, skandinavische Kochtechniken weiterzugeben – vor allem, wenn es um das Kochen über offenem Feuer geht.
Nach den Gesprächen mit Aidan Richardson, Theo Randall und Eran Tibi hatten wir die Gelegenheit, mit Niklas Ekstedt ein wenig aus der Küche zu plaudern.
Was hat Sie dazu inspiriert, Küchenchef zu werden, und wer sind Ihre größten kulinarischen Einflüsse, die Ihren Kochstil geprägt haben?
Schon in jungen Jahren war ich von der Kunst des Kochens fasziniert und habe mich immer vom reichen Erbe der skandinavischen Heimat und den reichhaltigen natürlichen Zutaten, die man hier findet, inspirieren lassen. Meine Reise als professioneller Koch wurde maßgeblich durch die Arbeit mit Charlie Trotter in Chicago beeinflusst, der mich in die Feinheiten der gehobenen und modernen Küche einführte. Darüber hinaus haben Praktika in mehreren Drei-Sterne-Michelin-Restaurants, darunter El Bulli, meinen Blickwinkel und meine Erfahrungen erweitert und mich zu dem Koch gemacht, der ich heute bin.
Was sind die größten Herausforderungen und Belohnungen für einen jungen Koch in London?
Die kulinarische Szene Londons ist unglaublich dynamisch und wettbewerbsorientiert, was für junge Köche sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt. Die Stadt ist ein Schmelztiegel für Talente aus der ganzen Welt , von denen man lernen kann, aber das ist auch eine der größten Herausforderungen, denn es ist schwierig, sich auf einem Markt voller talentierter Köche und unterschiedlicher Küchen zu behaupten.
Wie haben Sendungen wie „Der Bär“ und andere mediale Darstellungen die öffentliche Wahrnehmung von Köchen beeinflusst?
Ich denke, dass Sendungen wie „The Bear“ der Öffentlichkeit ein nuancierteres und realistischeres Bild von der Welt der Köche vermittelt haben. Sie zeigen die intensive, oft stressige Arbeitsumgebung in Profiküchen, aber auch die Leidenschaft und das Engagement der Köche. Das hat dazu beigetragen, dass die Menschen die harte Arbeit hinter den Kulissen und die Kreativität in den Küchen zu schätzen wissen – und so die nächste Generation von Köchen inspiriert.
Wie hat sich die kulinarische Szene in London in den letzten Jahren verändert?
Die kulinarische Szene Londons verändert sich zwar ständig, aber ich denke, sie hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und einen globaleren und inklusiveren Ansatz für das Essen gewählt, was sich in der Vielfalt der Restaurants, Köche und Erlebnisse zeigt.
Wohin wird sich die kulinarische Szene in London Ihrer Meinung nach in den nächsten 5-10 Jahren entwickeln?
Ich stelle mir vor, dass sie sich weiter erneuert und diversifiziert. Ich denke, dass der Schwerpunkt stärker auf der Nachhaltigkeit liegen wird , indem mehr Restaurants abfallfreie Verfahren anwenden und Zutaten aus der Region beziehen. Da wir in der Technologie immer weiter vorankommen, denke ich, dass dies auch ein wichtiger Faktor sein wird und dass sie stärker in die kulinarische Szene und das Essenserlebnis integriert werden wird.
Können Sie eine denkwürdige Erfahrung oder Anekdote aus Ihrer Zeit in der Londoner Küche erzählen?
Ein unvergessliches Erlebnis war für mich die Mitarbeit an einem Pop-up-Event, das schwedische und britische kulinarische Traditionen miteinander verband. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und brachte Köche mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen, um ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis zu schaffen. Es war faszinierend zu sehen, wie sich unsere verschiedenen Techniken und Geschmacksrichtungen gegenseitig ergänzten, was zu einem Menü führte, das beide Kulturen feierte. Diese Zusammenarbeit hat nicht nur die Vielseitigkeit unserer Küche gezeigt, sondern auch die Kameradschaft und Kreativität innerhalb der brillanten, vielfältigen Londoner Food-Community unter Beweis gestellt.
Sie können die Speisen von Niklas Ekstedt im Ekstedt At The Yard probieren. Sie finden das Restaurant in 3-5 Great Scotland Yard, SW1A 2HN. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Embankment und Charing Cross. Weitere Informationen und Reservierungen finden Sie hier.