Die Ausweitung der Londoner Ultra-Low Emission Zone (ULEZ), die am 29. August 2023 im gesamten Großraum London in Kraft getreten ist, hat die Schadstoffwerte deutlich gesenkt, wie neue Daten von TfL.
Die Zahlen zeigen, dass die Ausweitung der Zonen eine echte Auswirkung auf die Luftqualität hat, insbesondere in den Außenbezirken London Bezirken, in denen die Luftverschmutzung durch Fahrzeuge in der Vergangenheit ein großes Problem darstellte.
In 11 äußeren London Barking und Dagenham, Bexley, Bromley, Croydon, Enfield, Harrow, Havering, Hillingdon, Kingston, Merton und Sutton sind die Schadstoffemissionen deutlich zurückgegangen.
Seit der Ausweitung der ULEZ sind die Emissionen von Stickoxiden (NOx) um 15 %, von Feinstaub (PM2,5) um 32 % und von Kohlendioxid (CO₂) um 1 % zurückgegangen.
Besonders interessant ist, dass einige dieser Gemeinden, wie Bexley, Bromley, Harrow und Hillingdon, sich vehement gegen den Ausbau gewehrt hatten. Sie hatten sogar rechtliche Schritte eingeleitet, um die Erweiterung zu verhindern, waren aber letztlich erfolglos. Trotz ihres Widerstands verzeichnen diese Gebiete nun einige der größten Verbesserungen der Luftqualität.
Die Auswirkungen der ULEZ sind nicht nur in den Außenbezirken, sondern in der gesamten Stadt zu beobachten. Die Verringerung der NOx-Emissionen hat zu einem durchschnittlichen Rückgang der Stickstoffdioxidwerte (NO₂) um 4,8 % in dem neu erweiterten ULEZ-Gebiet beigetragen. Stadtweit sind die NO₂-Werte nun um 27 % niedriger als in einem Szenario, in dem keine ULEZ-Maßnahmen eingeführt worden wären.
Die Verbesserungen sind wichtig, denn NO₂ ist ein gefährlicher Schadstoff, der mit Atemproblemen wie Asthma, Lungeninfektionen und sogar einem erhöhten Lungenkrebsrisiko in Verbindung gebracht wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt seit langem vor den Gefahren von NO₂ und anderen Schadstoffen, und Londons ULEZ ist einer der größten Schritte, die unternommen wurden, um das Problem zu bekämpfen.
Bürgermeister Sadiq Khan hat eine umfassende Studie in Auftrag gegeben, um zu untersuchen, wie und wann London die WHO-Luftqualitätsrichtlinien sowohl für NO₂ als auch für PM2,5 einhalten kann. Die Ergebnisse dieser Studie werden voraussichtlich im Jahr 2025 veröffentlicht und könnten künftige politische Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Luftqualität beeinflussen.
Einige Aktivisten und Umweltgruppen haben strengere ULEZ-Vorschriften gefordert und argumentiert, dass die Emissionsstandards für Fahrzeuge verschärft werden sollten, um die Luftverschmutzung noch weiter zu reduzieren. Bürgermeister Khan hat jedoch erklärt, dass es vorerst keine Pläne“ für eine Änderung der bestehenden ULEZ-Vorschriften gebe.
Eine große Sorge, die er geäußert hat, ist die mögliche Ausbau des Flughafens Heathrow insbesondere die geplante dritte Startbahn. Er warnte, dass der Bau der neuen Start- und Landebahn einige der durch die ULEZ erzielten Verbesserungen der Luftqualität wieder zunichte machen könnte, da der zunehmende Luftverkehr und die damit verbundenen Straßenstaus die Schadstoffwerte wahrscheinlich wieder in die Höhe treiben würden.
Unter London weiterhin auf eine sauberere Luft drängt, werden die nächsten Jahre entscheidend dafür sein, ob zusätzliche Maßnahmen wie weitere Beschränkungen für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß oder Anreize für Elektroautos erforderlich sind, um die langfristigen Umweltziele zu erreichen.