Ein ziemlich monumentaler Schritt in Richtung einer reibungslosen, schnellen und nahtlosen neuen Zugverbindung, die London direkt mit der atemberaubenden Landschaft der Schweiz verbinden würde, wurde gerade getan. Das Verkehrsministerium gab letzte Woche bekannt, dass die Regierungen des Vereinigten Königreichs und der Schweiz eine Absichtserklärung unterzeichnet haben und die Räder dieser praktischen neuen Zugverbindung offiziell in Bewegung gesetzt wurden.
Derzeit müssen Reisende, die mit dem Zug von London nach Genf, Zürich und Basel fahren wollen, einen Zwischenstopp in Paris einlegen. Die neue Direktverbindung würde diesen Zwischenstopp überflüssig machen und die Reise insgesamt erheblich verkürzen. Eine Zugfahrt von London nach Genf beispielsweise dauert derzeit rund 7,5 Stunden. Die direkte Bahnverbindung würde die Reisezeit auf etwa 5 Stunden verkürzen und wäre damit eine weitaus bessere Konkurrenz für den Flugverkehr. Ein Flug von London nach Genf dauert knapp 2 Stunden, aber wenn man die Reise- und Sicherheitszeiten am Flughafen mit einrechnet, könnte eine fünfstündige Zugfahrt dieser (weit weniger nachhaltigen) Option den Rang ablaufen.
Die kürzlich unterzeichnete Vereinbarung kam zustande, nachdem sich die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander mit dem Schweizer Verkehrsminister Albert Rosti getroffen hatte. Die Gespräche wurden angeregt, um die Hindernisse zu beseitigen, die dieser neuen Bahnverbindung derzeit im Wege stehen. Die nächsten Schritte werden darin bestehen, Lösungen für die Herausforderungen im Zusammenhang mit Grenzkontrollen und Sicherheitsvorschriften zu finden. Die Bahnhöfe in Genf, Zürich und Basel könnten alle potenziell Züge aus London aufnehmen, doch müssten dafür Grenzkontrollanlagen eingerichtet werden.
Es wird nun eine Gruppe von Regierungs- und Industrieexperten aus Großbritannien und der Schweiz gebildet, deren erstes Treffen in den kommenden Monaten stattfinden soll. Obwohl noch kein offizieller Zeitplan genannt wurde, sagte Albert Rosti, dass die neue Zugverbindung in den nächsten 5 bis 10 Jahren in Betrieb gehen könnte.
Heidi Alexander, die britische Verkehrsministerin, sagte: „Eine direkte Bahnverbindung zwischen dem Vereinigten Königreich und der Schweiz hat das Potenzial, den Tourismus anzukurbeln, unsere Wirtschaft zu stärken und die Menschen einander näher zu bringen – und bietet gleichzeitig eine umweltfreundlichere Option für die Fahrgäste.
Robert Sinclair, Geschäftsführer von London St. Pancras Highspeed (Eigentümer des Bahnhofs St. Pancras International und der Hochgeschwindigkeitsstrecke zum Kanaltunnel), sagte: „Diese spannende Ankündigung bringt uns einen Schritt näher an den direkten Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen London und der Schweiz heran und baut auf den Vorarbeiten auf, die bereits geleistet wurden, um sicherzustellen, dass der Bahnhofszugang und die Streckenführung vorhanden sind, damit dies Realität werden kann.“