
Auch wenn ich mein Handgepäck (meiner bescheidenen Meinung nach) nach allen Regeln der Kunst packe, wäre der Start in den Urlaub weit weniger stressig, wenn ich nicht mit angehaltenem Atem am Boarding-Schalter vorbeihuschen und zu den Urlaubsgöttern beten müsste, dass die Person, die meinen Pass kontrolliert, nicht bemerkt, dass ich drei zusätzliche Taschen unter meinem Pullover versteckt habe. Ich glaube, ich würde es vorziehen, lässig zum Flugzeug zu schlendern, wohl wissend, dass ich keine Regeln verletze und dass ich nicht mit einer saftigen Gepäckgebühr rechnen muss. Und es sieht so aus, als würden meine Gebete endlich erhört werden.
Reisende in der EU könnten bald in der Lage sein, Handgepäck kostenlos mit ins Flugzeug zu nehmen, denn der Gesetzgeber hat kürzlich dafür gestimmt, die zusätzlichen Gebühren für Fluggesellschaften in ganz Europa abzuschaffen. Die vorgeschlagene Regelung sieht vor, dass Fluggäste mit bis zu sieben Kilogramm Handgepäck reisen können. Zusätzlich zu dem kleinen Gepäckstück, das bereits unter dem Sitz Platz findet. Wäre das nicht schön?
Während diese Nachricht für die europäischen Urlauber wie Musik in den Ohren ist, werden einige Billigfluggesellschaften wahrscheinlich nicht ganz so begeistert sein von dieser Aussicht. Ryanair soll im vergangenen Jahr satte 4,7 Milliarden Euro mit Extragebühren für Gepäck und Sitzplatzwahl eingenommen haben. Und es wird vermutet, dass die Fluggesellschaften im Falle der Verabschiedung dieser neuen Regelung am Ende mehr für ihre Tickets verlangen könnten, um die zusätzlichen Kosten auszugleichen.
Die neue Regelung ist Teil der Bemühungen des Europäischen Parlaments, die Rechte von Fluggästen zu stärken. Zu den weiteren neuen Maßnahmen, die in Kraft treten könnten, gehören die Abschaffung der Gebühren für die Sitzplatzwahl für Kinder unter 12 Jahren, die Änderung der Art und Weise, wie Fluggesellschaften mit Entschädigungsansprüchen umgehen, und die Verpflichtung der Fluggesellschaften, die Gesamtkosten des Fluges bereits im Buchungsprozess transparenter darzustellen.
Matteo Ricci, Vizepräsident des EU-Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr, sagte, dass die Abstimmung „einen wichtigen Schritt in Richtung eines gerechteren und transparenteren Reisens“ markiere und dass „das Parlament eine starke Position einnimmt, die die Rechte der Bürger verteidigt.“
Wann könnten diese neuen Regeln eingeführt werden?
Es gibt keinen festen Zeitplan, wann diese neue Handgepäckregelung in Kraft treten könnte. Laut der Pressemitteilung des Europäischen Parlaments könnten die nächsten Schritte jedoch bereits im Juli 2025 (ja, nächsten Monat) erfolgen, je nachdem, ob die Gesetzgebung grünes Licht erhält.