Wenn Sie in nächster Zeit nach Europa in den Urlaub fahren, sollten Sie sich über eine wegweisende Änderung der Grenzkontrollverfahren im Klaren sein.
Ab dem 12. Oktober wird in weiten Teilen des Kontinents ein neues digitales Einreise-/Ausreisesystem (EES) in Kraft treten, das alle Nicht-EU-Bürger, einschließlich britischer Staatsbürger, dazu verpflichtet, bei der Einreise in die teilnehmenden Länder für Kurzaufenthalte persönliche Daten zu erfassen.
Obwohl die Einführung nächste Woche beginnt, wird das EES schrittweise über den Zeitraum vom 12. Oktober 2025 bis zum 9. April 2026 eingeführt.
Was ist das ESS und für wen gilt es?
Das EES ersetzt das manuelle Abstempeln der Pässe durch ein biometrisches und datengesteuertes Verfahren. Es betrifft Reisende aus Nicht-EU-Ländern, die sich innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen bis zu 90 Tage im Schengen-Raum aufhalten, und wirkt sich auf Urlaubsreisen, kurze Geschäftsreisen und grenzüberschreitende Reisen aus. Ziel des neuen Verfahrens ist die Bekämpfung der Kriminalität und die Durchsetzung der 90-Tage-Aufenthaltsbeschränkung.
Wie sieht das neue ESS-Verfahren aus?
Bei der Grenzkontrolle werden in der Regel die Fingerabdrücke und/oder ein Foto eingescannt. Möglicherweise werden Sie auch aufgefordert, Ihre Daten an einem Selbstbedienungskiosk oder über eine mobile App zu registrieren, sofern diese verfügbar ist. Bei Kindern unter 12 Jahren muss nur ein Foto gemacht werden.
Nach der ersten Registrierung sollten künftige Grenzübertritte schneller vonstatten gehen, da die Passkontrolle lediglich die gespeicherten Daten überprüft. Inhaber von elektronischen Reisepässen können die Selbstbedienungsschranken benutzen, die durch ein kleines goldenes Kameralogo auf dem Pass gekennzeichnet sind. Allerdings sollten Sie zusätzliche Zeit für mögliche Warteschlangen und Registrierungsschritte einplanen, vor allem in der Hauptreisezeit.
Ihr digitaler Datensatz bleibt nach jeder Reise drei Jahre lang gültig.
Länder, die das ESS haben werden
Zu den Ländern, die das EES einführen, gehören:
- Österreich
- Belgien
- Bulgarien
- Kroatien
- Tschechische Republik
- Dänemark
- Estland
- Finnland
- Frankreich
- Deutschland
- Griechenland
- Ungarn
- Island
- Italien
- Lettland
- Liechtenstein
- Litauen
- Luxemburg
- Malta
- Niederlande
- Norwegen
- Polen
- Portugal
- Rumänien
- Slowakei
- Slowenien
- Spanien
- Schweden
- Schweiz
Muss ich irgendetwas im Vorfeld meiner Reise tun?
Es gibt nichts, worauf Sie sich vor Ihrer Reise vorbereiten müssen, da das neue Verfahren an allen Einreisehäfen durchgeführt wird. In den meisten Ländern wird während der Einführung des ESS noch das alte System angewandt, aber Länder wie Estland, Luxemburg und die Tschechische Republik sind Berichten zufolge ab nächster Woche auf das neue Verfahren vorbereitet.
Gibt es noch andere neue Änderungen, die ich beachten sollte?
Im Jahr 2026 wird das Europäische Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS) in Kraft treten, was bedeutet, dass Sie sich für ein „Euro-Visum“ registrieren lassen müssen, aber bis dahin ist noch etwas Zeit.
Sie müssen die Genehmigung online beantragen, bevor Sie in die teilnehmenden Länder reisen. Sie kostet 17,30 £ (oder 20 €) und ist bis zu drei Jahre oder bis zum Ablauf des Reisepasses gültig. Personen unter 18 oder über 70 Jahren sind von der Gebühr befreit.
Die wichtigsten Reisetipps für Briten, wenn die neuen Regeln in Kraft treten
- Planen Sie bei Reisen nach Europa mehr Zeit für Grenzkontrollen ein, insbesondere während der Einführung des neuen Einreise-/Ausreisesystems (EES). Es kann zu Verzögerungen kommen, da die Reisenden zum ersten Mal biometrische Daten erfassen.
- Achten Sie auf Selbstbedienungsoptionen – die Registrierung kann an Kiosken oder über mobile Apps erfolgen, um den Prozess zu beschleunigen, sobald das System vollständig eingerichtet ist.
- Ab Ende 2026 müssen Sie außerdem eine ETIAS-Genehmigung beantragen und bezahlen, bevor Sie in die teilnehmenden EU-Länder reisen können. Vergewissern Sie sich, dass sie mit Ihrem aktuellen Reisepass verknüpft und vor jeder Reise gültig ist.
- Informieren Sie sich vor der Reise über die offiziellen Hinweise und planen Sie an Flughäfen oder Grenzübergängen zusätzliche Zeit ein, um eine reibungslose Reise zu gewährleisten. Es wird erwartet, dass Millionen von Reisenden im Vereinigten Königreich im Laufe des nächsten Jahres von den Änderungen des EES und des ETIAS betroffen sein werden.